Neu empfiehlt der Bund auch allen Schwangeren, sich ab der 12. Schwangerschaftswoche gegen Covid-19 impfen zu lassen. Damit wird die Impfempfehlung für schwangere Frauen angepasst, kündigt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF), an. Ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft empfiehlt die EKIF nun die Corona-Impfung. Auch Stillende können sich impfen lassen.
Im Inselspital werden derzeit mehrere Corona-kranke Mütter auf der Intensivstation betreut. Die Ärzte müssen in gewissen Fällen Notkaiserschnitte vornehmen.
Eine Coronavirusinfektion der werdenden Mutter bringt das Leben des Neugeborenen offensichtlich nicht in Gefahr. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt leicht an.
Werdende Mütter zu impfen, ist nicht ungewöhnlich. Neben der Keuchhusten- oder der Grippe-Impfung kommt nun die Covid-19-Impfung hinzu. Sie ist sicher und wirksam für Mutter und Kind.
Anfang 2022 wird im Universitätsspital Chuv in Lausanne die erste Muttermilchbank der Westschweiz eröffnet. Die Milch sollen Frühgeborene und kranke Neugeborene erhalten, die dringend Muttermilch benötigen, von ihren Müttern aber nicht selbst gestillt werden können. Muttermilch enthält zahlreiche Nährstoffe und Antikörper, die für die Entwicklung von Babys, insbesondere von Frühgeborenen, lebenswichtig sind.
Ein Forschungsteam der Haute école de santé Vaud – Haute école spécialisée de Suisse occidentale, welches im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) die Forschungsarbeit «Schutz für schwangere Arbeitnehmerinnen»“ durchgeführt hat, konnte in der Zeitschrift «Midwifery» einen Artikel mit dem Titel: «Midwives and protection of pregnant workers in Western Switzerland: Practices, difficulties and contributions» veröffentlichen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Müttern, ihre Neugeborenen im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus und nach einer Corona-Impfung weiter zu stillen.
Die Skepsis war gross, als vor neun Jahren neue vorgeburtliche Labormessungen auf den Markt kamen, die im Blut von Schwangeren Trisomie 21 (Downsyndrom) und andere Chromosomenstörungen beim Ungeborenen nachweisen können. Die sogenannten nicht invasiven Pränataltests (NIPT) sind zuverlässig und risikofrei – in den Augen von Kritikerinnen und Kritikern so sehr, dass eine überbordende Verwendung mit vielen vorsorglichen Schwangerschaftsabbrüchen und einer zusätzlichen Stigmatisierung von Trisomie-21-Kindern befürchtet wurde. Eine Auswertung der Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt nun: Die Zahl der in der Schweiz durchgeführten NIPT ist in den letzten Jahren tatsächlich gestiegen. 2019 nutzte ihn fast jede Vierte der rund 85’000 Schwangeren.
Das umstrittene Medikament Cytotec wird in der Schweiz trotz etlicher Verdachtsmeldungen in der Geburtshilfe eingesetzt. Gynäkologinnen und andere Fachleute sind sich über die Gefahren der Anwendung uneinig. Catherine Boss Eine Hebamme, die 40 Jahre Erfahrung hat und anonym bleiben möchte, sagt: «Ich erlebe den Wirkstoff Misoprostol in Cytotec als ein sehr aggressives Mittel. Die Wehen beginnen bei einem geschlossenen Muttermund. Man zwängt also das Kind wie durch eine geschlossene Tür. Das ist grässlich für die Frauen», sagt sie.
Die Partnerin von Tiziano B. war schwanger, als sie mit COVID-19 auf die Intensivstation kam.