An der 72. World Health Assembly im Mai in Genf hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Jahr 2020 zum internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen ernannt. Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO, sagte dazu: «Diese beiden Gesundheitsberufe sind für die Gesundheit der Bevölkerung auf der ganzen Welt von unschätzbarem Wert. Ohne Pflegende und Hebammen werden wir weder die nachhaltigen Entwicklungsziele noch eine universelle Gesundheitsversorgung erreichen können. Die WHO anerkennt die wichtige Rolle dieser Fachpersonen im Alltag und möchte sich im Jahr 2020 darauf fokussieren, dem Fachkräftemangel in diesen wichtigen Berufen entgegenzuwirken.»
Gleichzeitig veröffentlichte die WHO den Rahmenbericht «Strengthening quality midwifery education for Universal Health Coverage 2030» zur Verbesserung der Hebammenausbildung in allen Teilen der Welt. Er weist insbesondere darauf hin, dass die Hebammen, wenn sie nach internationalen Standards ausgebildet werden und in ihrer Berufspraxis auch Beratungen zur Familienplanung anbieten, mehr als 80% der Müttersterblichkeit, der Totgeburten und der neonatalen Todesfälle verhindern könnten. Die Betreuung durch Hebammen bewirkt über 50 weitere Verbesserungen, darunter im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit, Impfung, Stillen, Raucherentwöhnung, Malaria, Tuberkulose, HIV und Fettleibigkeit sowie frühkindliche Entwicklung und postpartale Depression.
Quellen: Pressemitteilung des Internationalen Pflegerates vom 24. Mai und Bericht der WHO (in Englisch)