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Ernährung des gesunden Neugeborenen

Was ist neu im Vergleich zu den vorherigen Empfehlungen?

  • Zusätzlicher Fokus auf das Stillen (Vorteile, Hindernisse und Unterstützung des Stillens).
  • Eine mütterliche HIV-Infektion ist in der Schweiz keine absolute Kontraindikation mehr für das Stillen.
  • Eine mütterliche COVID-19/SARS-CoV-2-Infektion ist unter entsprechenden Hygienemassnahmen
  • mit dem Stillen vereinbar.
  • Die Beurteilung des erfolgreichen Stillens oder einer nötigen Zufütterung basiert auf integrativen Kriterien und nicht ausschliesslich auf dem Gewichtsverlust des Neugeborenen.
  • Je nach Verfügbarkeit können vorgeburtlich exprimiertes Kolostrum der Mutter oder Spendermilch aus Milchbanken als Alternativen für eine frühe Zufütterung in Betracht gezogen werden.
  • Aktuelle Informationen über die Verwendung von Säuglingsnahrung und praktische Hinweise
  • für die Zubereitung.
  • Nahrungsergänzungsmittel: nicht nur für Neugeborene, sondern auch für stillende Mütter mit besonderen Bedürfnissen oder Ernährungsgewohnheiten.
  • Harmonisierung mit anderen aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien.

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Mehr Meldungen von Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen

Durch die Fachgruppe Kinderschutz wurden im Jahr 2022 wieder alle Kinder und Jugendlichen erfasst, die wegen einer Form von (vermuteter) Misshandlung in einer Schweizer Kinderklinik betreut oder behandelt wurden. Die Erfassung wurde nun zum 14. Mal standardisiert durchgeführt und die vorliegenden Daten basieren auf den Rückmeldungen von 20 Klinken, die sich allesamt bereits in den Vorjahren an der Erhebung beteiligt haben. Es zeigte sich dabei, dass

  • der Anstieg der Misshandlungen, der sich seit Beginn der Erhebung kontinuierlich fortsetzt, im Jahr 2022 besonders ausgeprägt war (14 %). Ob es sich dabei um eine reale Steigerung der Inzidenz von Misshandlungen handelt oder ob durch eine gestiegene Sensibilisierung mehr Fälle an die Kinderschutzgruppe gelangen, ist mit den vorliegenden Daten nicht abschliessend zu klären.
  • auch im Jahr 2022 sehr kleine Kinder besonders häufig von Missbrauch betroffen waren. Fast ein Fünftel aller gemeldeten Fälle betraf Kinder im Alter von einem Jahr und fast 45 Prozent aller gemeldeten Kinder hatten noch nicht ihren sechsten Geburtstag erreicht.
  • dass das Miterleben Häuslicher Gewalt in 50 % der Fälle als Ursache der psychischen Misshandlung benannt wurden.

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Hinweis: Ein Artikel von Kinderschutz Schweiz befasst sich in der kommenden Ausgabe «Obstetrica» mit der konkreten Rolle, die Gesundheitsfachkräfte in diesem Bereich spielen müssen.

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Neue Empfehlungen zu FGM/C

Eine grosse Arbeit von mehreren Jahren ist zum Abschluss gekommen: Die interdisziplinären Empfehlungen für Gesundheitsfachpersonen zum Thema FGM/C sind nun veröffentlicht worden. Sie wurden unter Beteiligung von Fachpersonen aus unterschiedlichen Berufsfeldern erarbeitet. Das Gesundheitspersonal spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennung, Diagnostik und Betreuung der Folgen einer weiblichen Genitalbeschneidung sowie beim Schutz von gefährdeten Mädchen. Die interdisziplinären Empfehlungen richten sich an Gesundheitsfachpersonen aus der Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie und Pflege. Die Empfehlungen haben zum Zweck, über das Thema weibliche Genitalbeschneidung zu sensibilisieren und praktische Unterstützung für den klinischen Alltag zu bieten. Die Empfehlungen wurden unter Leitung von Dr. med. Jasmine Abdulcadir (Hôpitaux universitaires Genève, HUG) und Marisa Birri (im Mandat des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz) sowie verschiedenster Fachexpert*innen erarbeitet.   

Zu beachten: Der Podcast des Schweizerischen Hebammenverbandes «Herztöne » widmet sich in einer kommenden Folge dieser wichtigen Thematik für den Hebammenberuf. Nicht verpassen!   

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Neu im Kino: Sage-homme

Die französische Filmkomödie Sage-homme läuft seit September in den Deutschschweizer Kinos!

Kurzbeschreibung: Der 19-jährige Leopold fällt bei der Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium durch. Er beschliesst, in die Hebammenschule zu gehen und die Wahrheit vor seinem Umfeld zu verbergen, um später wieder in die Medizin quereinzusteigen. Während er sich ohne Überzeugung auf das ausschliesslich weibliche Milieu einlässt, verändert die Begegnung mit Nathalie, einer erfahrenen Hebamme mit leidenschaftlichem Charakter, seinen Blick auf diese faszinierende Welt und lässt seine Gewissheiten erschüttern.

    Zur Vorschau (auf Französisch) 

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Endometriose: Verursacht durch bakterielle Infektion?

Obwohl Endometriose eine häufige Erkrankung ist, von der bis zu 15 % der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter betroffen sind, sind die der Krankheit zugrunde liegenden Mechanismen nicht vollständig geklärt. Eine aktuelle Studie an 155 Frauen in Japan, die in der Zeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht wurde, enthüllt jedoch einen neuen Hinweis auf die Ursache der Endometriose: Sie könnte durch eine bakterielle Infektion verursacht werden. Fusobacterium wurde in der Gebärmutterschleimhaut und in endometrialen Läsionen bei mehr als der Hälfte der Patientinnen mit Endometriose gefunden, im Vergleich zu nur 7 % der Kontrollpersonen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Infektion mit Fusobacterium zur Pathogenese der Endometriose beitragen kann und dass eine antibiotische Behandlung zur Ausrottung der endometrialen Infektion weiter untersucht werden sollte.

Studie: Muraoka, A. et al. (2023). Fusobacterium infection facilitates the development of endometriosis through the phenotypic transition of endometrial fibroblasts. Science Translational Medicine.

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Rückblick auf die Sommersession 2023

Die wichtigste Phase im parlamentarischen Kalender ist vorbei. Die Bilanz der für den Hebammenberuf relevanten Themen. 

Vereinbarkeit von Mutterschaft und parlamentarischem Mandat

Parlamentarierinnen, die während des Mutterschaftsurlaubs an Rats- oder Kommissionssitzungen teilnehmen, sollen ihren Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung nicht mehr verlieren. Der Bundesrat hat sich in seiner Sitzung vom 24. Mai 2023 für eine entsprechende Ausnahmeregelung im Erwerbsersatzgesetz ausgesprochen.

Zur Medienmittelung des Bunderats vom 24. Mai 2023

Schwangerschaftsabbruch in der Schweiz

Postulat der Nationalrätinnen Min Li Marti (SP/ZH) und Susanne Vinzent-Stauffacher (FDP/SG) für eine «Evaluation der Fristenregelung»:

Postulat von Léonore Porchet (Grüne/VD) und Melanie Mettler (GLP/BE) für eine «Bestandsaufnahme zum Schwangerschaftsabbruch in der Schweiz».

Vaterschaftsurlaub auch beim Tod des ungeborenen Kindes

Die von Greta Gysin (Grüne/TI) eingereichte Motion zum Vaterschaftsurlaub auch beim Tod des ungeborenen Kindes wird an den zweiten Rat weitergegeben. Die Motion wurde entgegen der Ablehnung des Bundesrates mit 127 zu 57 Stimmen angenommen.

Neue Tarifverträge

Martina Bircher (SVP/AG) hat eine Interpellation eingereicht mit dem Titel «Hebammen: Einhaltung der Kostenneutralität bei Einführung eines neuen Tarifs» in Bezug auf die steigenden Kosten durch den neuen Tarifvertrag für Hebammen.

 

 

 

 

 

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Neues Mutter-Kind-Haus in Albinen

In Albinen (Wallis) wurde ein Mutter-Kind-Haus eröffnet. Es nimmt schwangere Frauen oder Mütter mit kleinen Kindern aus der ganzen Schweiz auf. Der Aufenthalt während oder nach
einer Krise kann einige Wochen oder mehrere Monate dauern. Das stationäre Angebot umfasst Betreuung, Beratung, Tagesstruktur und Therapie. Für Frauen und Kinder aus der Region gibt es ein Tagesangebot. Wichtig: Für die Aufnahme in die Einrichtung sind Basis-Deutschkenntnisse erforderlich.

  Zum Mutter-Kind-Haus Albine

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Abtreibung: Eine Kampagne für die Wahlfreiheit

Die beiden Anti-Abtreibungs-Initiativen sind gescheitert, wie Ende Juni bekannt wurde. In den letzten Monaten hat alliance F, der auch der Schweizerische Hebammenverband angehört, zusammen mit Fachorganisationen die überparteiliche Allianz Pro Choice zum Schutz der Abtreibungsrechte ins Leben gerufen. «Wir werden uns auch in Zukunft mit aller Kraft gegen jegliche Angriffe auf die Selbstbestimmung wehren», hält sie in ihrer Medienmitteilung vom 22. Juni fest. «Nur mit einem uneingeschränkten Zugang zu Abtreibungen kann die körperliche und psychische Gesundheit von Frauen geschützt werden. Die freie Wahl, ob und wann jemand Kinder kriegt, ist ein Menschenrecht. Wir fordern die uneingeschränkte Umsetzung – ohne zusätzliche gesetzliche Hürden, medizinische Bevormundung oder gesellschaftliche Verurteilung, sondern mit einer bestmöglichen Begleitung und Beratung.»

 

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Film «Die Zukunft in unseren Händen» – bis zum 10. August auf Arte.tv zu sehen!

Sofia und Louise, junge Hebammen, die nach fünf Jahren Ausbildung zum «schönsten Beruf der Welt» ihren Abschluss gemacht haben, freuen sich auf die Arbeit in einer Entbindungsstation. Doch kaum sind die beiden Freundinnen fürs Leben dort angekommen, stossen sie auf den Wahnsinnsrhythmus einer Abteilung, die kurz vor der Explosion steht. Angesichts der Last ihrer neuen Verantwortung werden die beiden von Emotionen überwältigt, die zwischen Geburtseuphorie, mutterschaftsbedingten Pathologien und Todesangst schwanken. Dieser Film, der zwischen Fiktion und Dokumentation angesiedelt ist, wurde in Frankreich von Léa Fehner gedreht.

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Ihr Körper, ihre Entscheidung?

In der Schweizerischen Ärztezeitung ist ein neuer Artikel über Gewalt in der Geburtshilfe von Mélanie Levy, Assistenzprofessorin und Co-Direktorin am Institut für Gesundheitsrecht, Rechtsfakultät der Universität Neuenburg, erschienen: Die Berichte von Frauen, die Gewalt in der Geburtshilfe erlitten haben, häufen sich. Ohne ihre ausdrückliche Einwilligung erleben sie die Entbindung als einen Moment der Entmündigung. Wie ist die einschlägige Gesetzeslage in der Schweiz?

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