Mitte Juni hat der Ständerat über die Initiative «Vaterschaftsurlaub jetzt» sowie einen indirekten Gegenvorschlag dazu entschieden. Die Initianten alliance F, Travail.Suisse, Pro Familia und männer.ch fordern vier Wochen Papizeit. Die Parlamentarier haben dem Gegenvorschlag mit 26 zu 16 Stimmen zugestimmt, während eine klare Mehrheit die Ablehnung der Initiative empfohlen hat.
Zwei statt vier Wochen Papizeit, so soll der «helvetische Kompromiss» lauten. Ausgearbeitet hat ihn die Kommission für Soziale Sicherheit des Ständerats. Wie bei der Initiative sollen Väter die Tage auch einzeln beziehen können, jedoch innert eines halben Jahres. Die Finanzierung soll wie bei der Initiative durch die Erwerbsersatzordnung (EO) geregelt werden. Dafür müssten die EO-Beiträge voraussichtlich von 0,45 auf 0,5 Lohnprozente erhöht werden.
Im Ständerat wird ein deutliches Ja zum Gegenvorschlag erwartet. Im Nationalrat, der voraussichtlich im Herbst entscheidet, müsste die FDP-Fraktion geschlossen Nein stimmen, um die zwei Wochen Vaterschaftsurlaub zu verhindern. Damit ist jedoch kaum zu rechnen.