Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Inselspitals, Universitätsspital Bern, publizierte im Dezember 2020 die bisher grösste, multizentrische Studie zur Frage des optimalen Schutzes von Mutter und Kind bei Kaiserschnittgeburten. In 75 Spitälern der Schweiz wurden zwischen 2009 und 2018 total 55’901 Kaiserschnitte ausgewertet. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Mutter keinem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist, wenn Antibiotika nach der Abnabelung statt vor dem Schnitt verabreicht werden. Für das Neugeborene entsteht damit ein erheblicher Vorteil, da eine potenzielle Belastung durch Antibiotika ausgeschlossen werden kann. Die Studienergebnisse sind als robust anzusehen.
Quelle: News des Inselspitals, Universitätsspital Bern, vom 22. Dezember 2020
Studie: Sommerstein, R., Marschall, J., Atkinson, A., Surbek, D., Dominguez-Bello, M. G., Troillet, N., Widmer, A. F. & Swissnoso (2020). Antimicrobial prophylaxis administration after umbilical cord clamping in cesarean section and the risk of surgical site infection: a cohort study with 55’901 patients. Antimicrobial Resistance & Infection Control; Band 9, Art-Nr. 201.