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Psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung in der Pandemie

Die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie befragte ihre Mitglieder, um die Entwicklung der Nachfrage nach ambulanter psychiatrischer Behandlung während der Pandemie zu beurteilen. Die Befragung hat gezeigt, dass das Therapieangebot in der Erwachsenenpsychiatrie flexibel genug ist, um den vorübergehenden Anstieg der Nachfrage zu bewältigen. Für die Mehrheit der Befragten haben die Neuanmeldungen im Jahr 2020 gegenüber 2019 nicht zugenommen. 70% der Psychiater*innen berichten hingegen, dass sich der Therapiebedarf bei den Patient*innen erhöht hat, die sich bereits in Therapie befanden. Insgesamt berichteten 248 Befragte von längeren Wartezeiten, mit einem Median von 21 Tagen. Einige Patient*innen haben eine Verbesserung ihres psychischen Gesundheitszustandes festgestellt, insbesondere weil sie sich aufgrund ihrer eigenen Einschränkungen weniger „daneben“ fühlen, da die Einschränkungen nun für alle gelten. Fast 80 % der befragten Erwachsenenpsychiater*innen und -psychotherapeut*innen haben bereits Videotelefonie eingesetzt, und die Mehrheit von ihnen hat positive Erfahrungen gemacht. Besonders bei Patient*innen mit besonderen Ängsten oder Phobien bringt die Fernbehandlung sogar Erleichterung.

Quelle: Artikel in der Schweizerischen Ärztezeitung vom 5. Mai

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