Im Jahr 2020 wurden 10 906 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz gemeldet. Dies entspricht einer Rate von 6,8 Schwangerschaftsabbrüchen pro 1000 Frauen im Alter von 15-44 Jahren. Nachdem diese Rate seit 2010 gesunken war, ist sie seit 2017 von 6,2 auf 6,8 Abbrüche pro 1000 Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz angestiegen. Im Jahr 2020 hat die Rate der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz somit den gleichen Stand wie 2010 erreicht.
In den Wohnregionen, in denen die Schwangerschaftsabbruchraten über dem Schweizer Durchschnitt liegen, wie in der Genferseeregion (9,0) und im Kanton Zürich (7,4), sind die Abbruchraten im Vergleich zu 2019 konstant geblieben. In den Wohnkantonen Basel-Stadt (9,1) Basel-Landschaft (7,2) und Schaffhausen (8,0) sind die Raten 2020 im Vergleich zum Vorjahr am stärksten angestiegen.
Bei den 15- bis 19-jährigen Frauen bleibt die Abbruchrate auf niedrigem Niveau relativ konstant und zeigte keinen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Abbruchrate in dieser Altersgruppe liegt bei 3,5 Schwangerschaftsabbrüchen pro 1000 Frauen.
Die meisten Schwangerschaftsabbrüche wurden in den ersten acht Schwangerschaftswochen durchgeführt und 95% aller Schwangerschaftsabbrüche erfolgten vor der zwölften Schwangerschaftswoche. 79% der Schwangerschaftsabbrüche erfolgten durch Einnahme von Medikamenten und 21% der Abbrüche durch chirurgische Intervention. Gesamtschweizerisch haben die medikamentösen Abbrüche 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 11% zugenommen.