Was passiert, wenn eine Studie abgebrochen wird? Dürfen die bis dahin erhobenen Daten weiter genutzt und ausgewertet werden – oder ist der ganze Aufwand umsonst gewesen? Bei der Studie «SWEdish Post-term Induction» (SWEPIS) hat das unabhängige Gremium (Data and Safety Monitoring Board) die weitere Gewinnung von Teilnehmerinnen lange vor der geplanten Zwischenauswertung – vorgesehen bei Erreichen von 50 Prozent der 10’038 erforderlichen Geburten – gestoppt. Es sollte untersucht werden, welches Management sieben Tage nach Erreichen des Geburtstermins sinnvoll ist: Sofort einleiten oder noch eine Woche warten. Perinatale Todesfälle in der abwartenden Gruppe hat das Gremium so alarmiert, dass es die Fortführung nicht mehr dulden konnte. Die Studie wurde beendet und ausgewertet.
Ihre Daten sind auch in das neueste Cochrane-Review zum Thema Einleitung eingeflossen. Über Sinn und Unsinn dieses Vorgehens wird diskutiert. Dorothea Zeeb, Hebamme MSc und Senior Lecturer im Bachelorstudiengang Hebammen an der Fachhochschule Salzburg in Österreich, und Dr. rer. medic. Christine Loytved, Hebamme, Medizinhistorikerin und Gesundheitswissenschaftlerin, Dozentin am Institut für Hebammen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur, stellen in «Die Hebamme» Nr. 5/2020, S. 12, die Argumente vor.
Christine Loytved