Das US-amerikanische Guttmacher Institute hat untersucht, wie sich die Zahl der ungewollten Schwangerschaften und Abtreibungen weltweit in den vergangenen 30 Jahren entwickelt hat. Die gute Nachricht: Der prozentuale Anteil an Frauen, die ungewollt schwanger werden, ist weltweit gesunken. Die heikle Nachricht: Immer mehr dieser ungewollten Schwangerschaften werden abgetrieben. Überraschenderweise steigt der Anteil an Abtreibungen ausgerechnet in den Ländern, in denen Abtreibung verboten oder gesetzlich stark eingeschränkt sind. Kate Molesworth, Expertin für Reproduktionsmedizin beim Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, sagt: Das Ergebnis der Studie sei ein Alarmsignal. Es zeige, wie verzweifelt die Frauen sind. In Ländern mit restriktiven Abtreibungsgesetzen werden Frauen häufiger ungewollt schwanger. Denn in diesen Ländern ist es schwierig, an Informationen über Verhütung und Familienplanung zu kommen – und noch schwieriger, diese Verhütungsmittel zu besorgen.
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24.08.2020
Wo Abtreibung verboten ist, wird mehr abgetrieben