
Unzureichende Kommunikation und eingeschränkte Autonomie sind häufig die Ursache für negative Geburtserfahrungen. In einer qualitativen Interviewstudie, an welcher 15 Institutionen aus der Schweiz (Geburtenabteilungen und Geburtshäuser) teilnahmen, wurde die Wahrnehmung von und die Einstellung zu Entscheidungsprozessen bei der Geburt, insbesondere in Bezug auf Personenzentrierung, Autonomie, informierte Zustimmung und Entscheidungsfähigkeit untersucht. Die Autor*innen kommen zum Schluss, dass die Entscheidungsfindung bei der Geburt ein kritischer Faktor für die Verwirklichung der Autonomie ist und durch bioethische Komplexität gekennzeichnet wird. Die Studie gibt wichtige Einblicke in die Art und Weise, wie autonomieeinschränkende Entscheidungen und ineffektive Kommunikation unter der Geburt ablaufen. Die Ergebnisse bieten eine Grundlage für künftige Forschung und liefern Anhaltspunkte für die Verbesserung der Entscheidungsfindung unter der Geburt.
Studie (auf Englisch): Rost, M., Stuerner, Z., Niles, P. & Arnold, L. (2022). ”Real decision-making is hard to find” – Swiss perinatal care providers’ perceptions of and attitudes towards decision-making in birth: A qualitative study. SSM – Qualitative Research in Health; DOI: https://doi.org/10.1016/j.ssmqr.2022.100077