Das BAG will den Hebammen Kompetenzen wegnehmen – und Mütter vermehrt zum Arzt schicken. Zum grossen Unmut aller Beteiligten.
Das BAG will den Hebammen Kompetenzen wegnehmen – und Mütter vermehrt zum Arzt schicken. Zum grossen Unmut aller Beteiligten.
In der er Schweiz entscheiden sich immer mehr Schwangere dafür, bei der Geburt nur eine Hebamme dabeizuhaben. In den letzten 20 Jahren hat sich diese Zahl fast verdoppelt. Die Schwangere und das Ungeborene müssen dafür gesund sein. Bei Risikoschwangerschaften, etwa mit komplizierter Lage oder Zwillingen, ist eine Ärztin zwingend. Bei Mirjam Tiziani war beides nicht der Fall.
Die kanadische Provinz und die Schweiz haben sich über die Anerkennung von Berufsqualifikationen geeinigt. Es ist das erste Mal, dass die Schweiz ein solches Abkommen mit einem aussereuropäischen Gebiet unterzeichnet, erklärt der Bundesrat in einer Pressemitteilung. Die internationale Anerkennung von Schweizer Diplomen zu fördern, sei „eines der Ziele der internationalen Strategie des Bundesrates im Bereich Bildung, Forschung und Innovation“. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen insbesondere weitere Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Berufsdiplomen mit Ländern abgeschlossen werden, deren Bildungssystem mit unserem vergleichbar ist. Aufgrund der gemeinsamen französischen Sprache sowie einer ähnlichen Bevölkerungsgrösse und Wirtschafsstruktur ist Québec ein idealer Partner dafür. Die Vereinbarung regelt, unter welchen Bedingungen Personen mit einem Diplom aus einem der beiden Länder Zugang zum Arbeitsmarkt des anderen Landes haben. Momentan fallen fünf Berufe unter das Abkommen: Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Dentalhygienikerinnen und -hygieniker, Zahntechnikerinnen und -techniker sowie Radiologiefachpersonen und Hebammen. Im Laufe der Zeit dürften weitere Abkommen für andere Berufe hinzukommen.
Quelle: Medienmitteilung vom Bundesrat, 14. Juni, https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-89265.html
Diverse Schweizer Spitäler mussten in den vergangenen Jahren ihre Geburten-Abteilungen schliessen. Nicht zuletzt deshalb droht der Schweiz wohl bald ein Hebammen-Mangel. Die Politik hat das Problem zwar erkannt, will aber keine Lösungen präsentieren.