Diverse Schweizer Spitäler mussten in den vergangenen Jahren ihre Geburten-Abteilungen schliessen. Nicht zuletzt deshalb droht der Schweiz wohl bald ein Hebammen-Mangel. Die Politik hat das Problem zwar erkannt, will aber keine Lösungen präsentieren.
Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz so viele Kinder geboren, wie seit fast 50 Jahren nicht mehr.
Laut der provisorischen Bevölkerungsstatistik des Bundes kamen 2021 gut 89’000 Kinder auf die Welt – so viele wie zuletzt 1972.
Als Auswirkung der Corona-Pandemie gab es eine Zunahme bei den Eheschliessungen und den Scheidungen.
Mütter sollen nach der Geburt eines Kindes weiterhin während 16 Wochen vor einer Kündigung geschützt sein. Die Rechtskommission des Ständerats hat eine Verlängerung des Kündigungsschutzes auf zwölf Monate knapp abgelehnt.
Jede werdende Mutter ist um eine gut ausgebildete Hebamme froh. Doch muss diese gleich einen Doktortitel haben? Vanessa Leutenegger arbeitet genau daran und erklärt, warum wir von anderen Ländern lernen können.
Der Bundesrat verabschiedete die dafür notwendigen Änderungen, wie er mitteilte. So mussten die Bestimmungen in der Verordnung zum Erwerbsersatzgesetz (EOV) präzisiert werden, die derzeit nur für Mütter gelten. Hier werden nun auch die Väter eingeschlossen.
Dass die Löhne in den Pflegefachberufen tief sind, ist bekannt. Erst vergangene Woche forderten die Pflegefachpersonen eine Lohnerhöhung – und eine Coronazulage. Nun erhalten sie von höchster Stelle Unterstützung.
Jede fünfte Schwangerschaft endet vor der zwölften Woche. Trotzdem sind frühe Fehlgeburten gesellschaftlich tabu. Die Betroffene Andrea Keller (48) will das Schweigen endlich brechen – und die Grünen-Nationalrätin Irène Kälin (32) fordert eine Gesetzesänderung.
Für die Krankenkassen ist eine frühe Fehlgeburt eine Krankheit. Die Frauen müssen die Kosten selbst tragen. Grünen-Nationalrätin Irène Kälin stört sich daran.
Jahr für Jahr rote Zahlen, ein munteres Kommen und Gehen in der Chefetage – die Freiburger Spitalgruppe, die fünf öffentliche Spitäler umfasst, hat ein Finanz-, Führungs- und Imageproblem.
Eine Geburt im Spital, aber ohne Ärzte: Dieses Modell spricht immer mehr Frauen an. Kantonsräte sehen die Gesundheitsdirektion in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die hebammengeleitete Geburt bekannter wird.