Frauen mit tiefem Einkommen waren von den Massnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 besonders betroffen. Dies geht aus einer von der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EKF) veröffentlichten Studie hervor, die beim Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) in Auftrag gegeben worden war. Einschränkungen wie die Schliessung von Kindergärten und Schulen sowie die obligatorische Telearbeit haben «die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung verstärkt», stellen die Autorinnen und Autoren der Studie fest. Frauen übernahmen mehr Kinderbetreuung und reduzierten ihre Erwerbstätigkeit, wie BASS feststellt. Der Rückgang des Arbeitsvolumens traf Frauen, die zu weniger als 50 % angestellt waren, am stärksten. Vor allem Haushalte mit tiefen Einkommen und damit überdurchschnittlich viele Frauen verdienten weniger. Die Untersuchung der staatlichen Geldflüsse zeigt auch, dass weniger Hilfen in Form von Kurzarbeitsentschädigung und finanziellen Hilfen an Betriebe in die Branche der «sonstigen Dienstleistungen», zu denen Coiffeur- und Kosmetiksalons mit hohem Frauenanteil an Beschäftigten gehören, flossen als erwartet. Ganz ausgeschlossen von Covid-Hilfen waren Beschäftigte in privaten Haushalten, fast 90 Prozent davon sind Frauen, oft mit sehr tiefen Einkommen und unsicherem Aufenthaltsstatus. Die EKF schlägt eine Reihe von Empfehlungen für künftige Krisen vor: den Ausbau der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung, Förderung der beruflichen Neuqualifizierung von Frauen, besseren Lohnschutz in Krisenzeiten, spezifische Unterstützung für Arbeitnehmerinnen in Privathaushalten, Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kleinunternehmen in frauenspezifischen Bereichen.
Quelle: SRF vom 23. Mai, www.srf.ch
Siehe auch die Medienmitteilung der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen, www.admin.ch