Fast jedes dritte Kind kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Jede zweite dieser Operationen ist unzweckmässig und birgt nur Risiken.
Erstmals konnte nachgewiesen werden, dass die Mutter keinem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist, wenn Antibiotika nach der Abnabelung statt vor dem Kaiserschnitt verabreicht werden. Für das Neugeborene entsteht damit ein erheblicher Vorteil.
Bei Operationen wie einem Kaiserschnitt besteht immer die Gefahr, dass sich eine Wunde infiziert oder entzündet. Ob Antibiotika vor oder nach dem Durchtrennen der Nabelschnur verabreicht werden, spielt für das Infektionsrisiko keine Rolle, wie ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Inselspitals Bern gezeigt hat.
Immer mehr Frauen planen exaktes Datum der Geburt – auch wenn medizinisch kein Kaiserschnitt nötig wäre. Bei uns kommen Mütter, Hebammen und ein Arzt zu Wort.
In der Schweiz kommen viel mehr Kinder per Kaiserschnitt zur Welt als nötig. Was läuft da falsch?
Viele der Eingriffe sind überflüssig, warnen Experten. Wie viele Operationen sind für ein Land normal? Fachleute streiten.
Immer mehr Schwangere wählen Alternativen zur klassischen Spitalgeburt, weil sie sich beim Gebären gestresst fühlen. Das Schweizer Gesundheitswesen schafft Anreize, Gebärende zu zügigen Geburten anzutreiben – notfalls mit Zange und Kaiserschnitt.
Beim Gebären kennt die Schweiz einen tiefen Graben: Den einen Frauen kann eine Geburt nicht natürlich genug sein, andere Frauen wünschen von Anfang an einen Kaiserschnitt – auch ohne medizinische Indikation. Beide Extreme können problematisch sein.